Für die Tiere

Julia

Die Geschichte von Julia ist ebenso herzergreifend wie erschütternd. Die Qualen, die diese liebenswerte Schweinedame über sich ergehen lassen musste, sind grauenvoll und jenseits jeder Vorstellungskraft.

Eingepfercht in einen engen Kastenstand, unfähig sich umzudrehen, wurde sie immer und immer wieder geschwängert, um ständig neue Ferkel zu gebären. Doch ihre Kinder wurden ihr jedes Mal nur wenige Wochen nach der Geburt wieder entrissen.

Die Kleinen mussten schmerzhafte Prozeduren über sich ergehen lassen, wie das Abschneiden der Ringelschwänze, das Abschleifen der Eckzähne oder Kastration – alles ohne Betäubung. Die Verzweiflung, die diese intelligenten und sensiblen Tiere dabei empfinden müssen, ist kaum vorstellbar.

Doch Julia hatte Glück im Unglück: Nachdem bekannt wurde, dass die hochschwangere Schweinedame von einem Arbeiter brutal getreten und geschlagen worden war, haben engagierte Tierfreunde Julia umgehend geholfen.

Nun lebt sie gemeinsam mit ihren 16 wunderschönen Ferkeln auf dem Lebenshof Farm Sanctuary. Julia und ihre Kleinen können ihr Familienglück jetzt in Sicherheit genießen, fernab von Ausbeutung und Leid. Und Julia ist wirklich eine tolle Mama!

Louis

Dieser stattliche Hahn heißt Louis. Er ist zwar noch ganz jung, bringt aber schon jetzt die Herzen der weiblichen Hofbewohnerinnen zum Höherschlagen. Er ist aber auch wirklich einfach … hübsch!

Masthähne wie Louis werden heutzutage ganz gezielt so gezüchtet, dass sie kein Sättigungsgefühl mehr empfinden und somit in kürzester Zeit unnatürlich viel Gewicht zulegen. Im Alter von etwa fünf Wochen werden die Tierkinder geschlachtet – 601 Millionen im Jahr, alleine in Deutschland.

Zu Zehntausenden eingepfercht, leben diese intelligenten Wesen in dunklen Ställen, ohne klare Rangordnung und ohne die Möglichkeit sich zurückzuziehen. Die meiste Zeit liegen sie auf dem Boden, denn durch die rapide Gewichtszunahme können ihre Beine sie kaum noch halten. Atemwegs- und Herzerkrankungen sind keine Seltenheit und eine Folge der grausamen Qualzucht.

Louis ist diesem traurigen Leben entkommen. Er kann jetzt sein Leben genießen und tun und lassen, was er will!

Basilico

Basilico ist ein lebenslustiges kleines Lamm, mit jeder Menge Unsinn im Kopf. Er konnte einem Lämmerzuchtbetrieb entkommen und so einem grausamen Schicksal entgehen.

Animal Equalitys Recherche in der italienischen Lammfleischindustrie hat das entsetzliche Leid dieser Tiere aufgedeckt. Das Foto- und Videomaterial zeigt, dass Lämmer wie Basilico teilweise ohne Betäubung geschlachtet werden.

Es zeigt den stressigen und schmerzvollen Weg der Jungtiere zur Schlachtbank: Mit äußerster Brutalität werden die verängstigten Tiere ins Schlachthaus getrieben. Viele von ihnen erleiden dabei Knochenbrüche und andere Verletzungen.

Das alles blieb Basilico erspart. Er kann jetzt ein Leben in Freiheit führen, umgeben von Menschen, die ihn lieben und achten, ohne dass er dafür Gegenleistung erbringen muss. Er kann die aufregende Welt um sich herum entdecken, Freundschaften schließen und die Streicheleinheiten seiner zweibeinigen Freunde genießen.

Lisa

Lisa ist eine sehr aufgeweckte Henne. Sie interessiert sich für alles, was um sie herum geschieht. Neugierig bepickt und begutachtet sie alles und jeden. Lisa liebt es, gekrault und gestreichelt zu werden. Sie kuschelt sich gerne gemütlich in den Schoß ihrer zweibeinigen Freunde und lässt sich fröhlich glucksend liebkosen.

Lisa hatte Glück, denn sie entkam der grausamen Eierindustrie. Sie konnte aus einer Freilandhaltung entkommen. Wäre ihr nicht geholfen worden, hätte sie bis zur völligen Erschöpfung weiter Eier legen müssen.

Sie wäre für den Rest ihres kurzen, schmerzvollen Lebens eingesperrt gewesen, in einem engen, dreckigen, überfüllten Stall – ohne die Möglichkeit sich zurückzuziehen, nach Futter zu scharren oder ausgedehnte Staubbäder zu nehmen.

Lisas Brüder ereilt ein ähnlich grausames Schicksal. Da männliche Küken für die Eierproduktion nicht von Nutzen sind, werden alleine in Deutschland 50 Millionen von ihnen jedes Jahr bei lebendigem Leib geschreddert, durch Gas getötet oder erstickt.

Lisa ist jetzt frei. Ihr Körper erholt sich langsam, aber sicher von den Strapazen. Ganz vergessen wird sie das Erlebte vermutlich nie. Doch ihre neue Umgebung und ihre neuen Freunde geben Lisa Lebensmut und lassen die dunklen Erinnerungen langsam verblassen.

Lili

Die Geschichte der kleinen Lili ist besonders berührend. Mutterseelenallein und verängstigt kauerte sie in der Ecke einer riesigen Mastanlage.

In ihrem kurzen, leidvollen Leben hat sie nie die Wärme der Sonne auf ihrem Gefieder gespürt. Sie hat nie die Geborgenheit einer Familie erfahren. Und sie konnte niemals im Wasser schwimmen, wie Enten es üblicherweise so gerne tun.

So wie Lili ergeht es Millionen anderer Enten und Gänse: Zu Tausenden eingepfercht, ohne Rückzugsmöglichkeiten, sehen sie niemals das Tageslicht und können in keiner Weise ihre natürlichen Verhaltensweisen ausleben.

Enten und Gänse werden heutzutage ganz gezielt so gezüchtet, dass sie in kurzer Zeit möglichst viel Fleisch ansetzen. Durch die schnelle Gewichtszunahme sind die kleinen Enten sehr geschwächt. Manche sind kaum mehr in der Lage, sich auf ihren Beinen zu halten. Viele fallen auf den Rücken. Unfähig, aus eigener Kraft aufzustehen, verdursten sie qualvoll.

Sir Paul

Sir Paul ist eines von elf Truthahnbabys, die eines Morgens einfach da standen, in einer Kiste vor der Tür des Lebenshofs Farm Sanctuary. Unbekannte Retter hatten die Tierkinder vor einem grausamen Schicksal bewahrt und sie dort abgegeben.

In der konventionellen Truthahn- und Putenmast steht die möglichst schnelle Gewinnung von Fleisch im Vordergrund – auf Kosten der Tiere. Die Turbomast und die daraus resultierende rasante Gewichtszunahme führen dazu, dass die Tiere extrem geschwächt sind und sich kaum mehr auf den Beinen halten können.

Sir Paul erlebt jetzt die schönste Zeit seines Lebens, fernab von Ausbeutung und Leid. Er kann in Frieden und Sicherheit zu einem großen, stolzen Truthahn heranwachsen, ohne die Menschen um sich herum fürchten zu müssen.

Elsa

Elsa ist eine junge, schlaue Kuh. Eines Morgens stand sie einfach da – auf der Wiese des Kuhaltersheims Hof Butenland. Sie war aus einem Milchkuhbetrieb geflohen. Ob sie wusste, dass sie auf Hof Butenland in Sicherheit leben würde? Jedenfalls hat sie intuitiv alles richtig gemacht.

Gerade noch rechtzeitig ist sie einem grausamen Schicksal entkommen: Wäre sie nicht geflohen, dann wäre sie in Kürze, im Alter von etwa anderthalb Jahren, zum ersten Mal künstlich befruchtet worden. Von dem Zeitpunkt an hätte sie jedes Jahr ein Kalb bekommen müssen, von dem man sie kurz nach der Geburt wieder getrennt hätte.

So eine Trennung ist für beide, Mutter und Kind, äußerst schmerzvoll. Elsa hätte noch tage-, vielleicht sogar wochenlang nach ihrem Kind gerufen – vergeblich. Die Muttermilch, die eigentlich für ihr Kleines gedacht war, hätte man ihr weggenommen, um sie zu verkaufen.

Doch Elsa hat ihr Schicksal selbst in die Hand genommen. Sie wollte ohne Schmerz, Leid und Traurigkeit leben. Und das kann sie nun auch. Umgeben von Menschen, die sie achten und schützen.

Fische und andere Meerestiere

Auf den ersten Blick bestehen zwischen Fischen und anderen Tieren viele Unterschiede. Mittlerweile deuten jedoch einige wissenschaftliche Studien darauf hin, dass Fische auf eine ähnliche Art und Weise Stress und Schmerzen empfinden wie Säugetiere, Reptilien oder Vögel.

Fische sind faszinierende Lebewesen: Sie verfügen über ein ausgeprägtes Gedächtnis. Einen einmal erlernten Fluchtweg können sie sich beispielsweise jahrelang merken. Sie bauen komplexe soziale Beziehungen zu anderen Fischen auf. So haben sie bevorzugte Artgenossen, neben denen sie im Schwarm lieber schwimmen als neben anderen.

Einige Fischarten sind in der Lage, zum Schutz vor Feinden kleine Sandburgen zu bauen. Wieder andere wurden dabei beobachtet, wie sie zur Futteraufnahme Werkzeuge, zum Beispiel Steine, verwenden. Andere legen sich kleine Gärten an, die sie regelmäßig pflegen. Sie fördern den Wuchs ihrer liebsten Algenarten, entfernen weniger schmackhafte Pflanzen und vertreiben andere Fische aus ihren Gärten.

Der kommerziellen Fischerei fallen jedes Jahr Milliarden von Fischen zum Opfer. Und nicht nur Fische – auch Wale, Delfine, Schildkröten und andere Meerestiere verfangen sich in den riesigen Fischernetzen und werden als unbrauchbarer „Beifang” tot oder schwer verletzt zurück ins Meer geworfen.